3 Tipps für ein Hearing
Dieser Beitrag richtet sich vor allem an die jungen Kolleginnen und Kollegen, die sich auf ein Hearing für eine Arbeitsstelle an einer musikpädagogischen Einrichtung bewerben. Die Anforderungen an junge Instrumentalpädagogen sind heutzutage sehr hoch. Der Kandidat sollte sowohl künstlerisch als auch pädagogisch bestens ausgebildet sein und dies beim Hearing auch zeigen können. Neben einer tadellosen Konzert-Performance wird meist eine Probelektion mit einem wenig fortgeschrittenen Schüler und eine Probelektion mit einem fortgeschrittenen Schüler verlangt. Vor allem die Probelektionen können für junge Kolleginnen und Kollegen ganz schön herausfordernd sein, da sie ja meist noch nicht über jahrelange Unterrichtserfahrung verfügen. Deshalb hier meine 3 kleinen Tipps, ich hoffe, sie können den jungen Kolleginnen und Kollegen im „Ernstfall“ helfen.
Tipp 1: Bewahre Ruhe, sprich nicht zu schnell
Selbstverständlich ist man aufgeregt bei so einem Hearing, wer von uns kennt das nicht? Gerade deshalb ist es wichtig, tief durchzuatmen und nicht in der Aufregung viel zu schnell und zu viel zu sprechen. Das kann nämlich leicht hektisch wirken. Zu viele und zu schnell gesprochene Worte werden eventuell vom Kind nicht verstanden oder nicht mehr aufgenommen. Es fühlt sich davon möglicherweise „überflutet“.
Tipp 2: Bearbeite nicht alle "Baustellen" gleichzeitig
Jeder Kandidat und jede Kandidatin will natürlich beim Hearing bestmöglich zeigen, was er oder sie alles „drauf“ hat. Es macht aber wenig Sinn, in einer kurzen Unterrichtseinheit von 15 Minuten an allen möglichen spieltechnischen oder musikalischen Themen gleichzeitig Verbesserungen erzielen zu wollen. Lieber ein Thema aufgreifen und an diesem mit dem Kind so arbeiten, dass hinterher eine deutliche Verbesserung zu erkennen ist, und das Kind wirklich verstanden hat, worum es geht.
Tipp 3: Wähle eine Sprache, die dein Gegenüber versteht
Wörter wie „kalibrieren“ wird ein achtjähriges Kind höchstwahrscheinlich nicht in seinem Wortschatz haben und somit auch nicht verstehen können. Es ist immer wichtig, das Kind auch sprachlich dort abzuholen, wo es steht. Man kann ja fragen, ob die Schülerin oder der Schüler einen Begriff bereits kennt, und wenn dies nicht der Fall ist, kann man ihn auch mit Worten umschreiben, die das Kind verstehen kann.
Auch beim Feedback ist es wichtig, nicht einfach eine Pauschalbewertung abzugeben, z. B. „Super“. Oft kommt dann nach dem „Super“ nämlich eine ganze Litanei an Verbesserungsvorschlägen, die das Kind an der vorigen eigentlich positiv gemeinten Pauschalbewertung zurecht zweifeln lassen. Feedback soll ganz konkret sein und darf sich ganz gezielt auf einzelne Aspekte beziehen. Zudem ist es hilfreich, wenn man sich für das Feedback einen „kleinen aber feinen“ und gleichzeitig für das Kind verständlichen Wortschatz zulegt, der Dinge klar auf den Punkt bringt und eine gewisse Differenzierung zulässt.
So – das war’s erst einmal mit meinen 3 Tipps. Ich weiß, dass man in der Aufregung beim Hearing schon mal in die ein oder andere „Falle“ tappen kann, das kennen wir alle. Seien Sie also nicht betrübt, wenn es mit der Bewerbung beim ersten Mal nicht sofort klappt! Sie werden sicher eines Tages die für Sie genau richtige Arbeitsstelle bekommen! Das wünsche ich Ihnen von Herzen,
Ihre Andrea Holzer-Rhomberg
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