Wenn ein Kind ein Streichinstrument zu lernen beginnt, gibt es unglaublich viel Neues zu entdecken. In den ersten Lektionen lernt es die Haltung des Instruments und die ersten grundlegenden Spielbewegungen. Sobald das Kind in der Lage ist, erste Töne auf seinem Instrument zu spielen, kann schon – auf einer sehr elementaren Stufe – musiziert werden. Das kann am Anfang mit Vor- und Nachspielen oder kleinen Improvisationen ganz ohne gedruckte Noten geschehen. So können sich die Kinder voll und ganz auf eine gute Haltung und stimmige Bewegungsabläufe konzentrieren, und nebenbei wird das Gehör und das Gedächtnis geschult. Auch wenn man am Anfang auf gedruckte Noten weitestgehend verzichtet, sollte mit dem Blattspiel möglichst früh begonnen werden.

Die kleinen schwarzen Punkte …

Nach dieser ersten Eingansphase, wenn die Kinder bereits verschiedene Rhythmen auf dem Instrument umsetzen können, werden die Finger aufgesetzt. Solmisieren hilft den Kindern, eine klare Tonhöhenvorstellung zu entwickeln. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, wo die „kleinen schwarzen Punkte auf dem weißen Papier“ ins Spiel kommen.

Noten lesen in zwei Etappen

Kinder im Vorschulalter und im frühen Schulalter tun sich am Anfang leichter, wenn sie nach Fingersätzen spielen. Die Notennamen wie e, fis, cis usw. sind erst einmal verwirrend. Wenn Kinder lernen, das Notenbild eines Liedes mit dem jeweiligen Fingersatz zu verbinden, können sie schon einfache Melodien vom Blatt spielen. In der ersten Etappe geht es also darum, die notierte Note auf dem Papier in der Vorstellung mit einem Finger auf einer Saite und mit einem Klang zu verbinden.

Wenn ein Kind weiß, dass das Notenbild in der folgenden Abbildung bedeutet, dass der erste Ton auf der leeren A-Saite und der zweite Ton mit dem 2. Finger auf der D-Saite gespielt wird, und dass diese beiden Töne wie „So-Mi“ klingen, dann kann es bereits vom Blatt spielen.