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„Nebenwirkungen“ des Übens — 4 Kommentare

  1. Guten Tag Frau Holzer-Rhomberg

    Ich bin keine Musikpädagogin, aber dennoch möchte ich meine Erfahrung kurz Ihnen mitteilen.
    Unser Sohn begann mit 5 1/2 mit dem Geigenspiel. Es war sein grosser Wunsch. – Wir stürzten uns in dieses Projekt. Zu Beginn hätte ich dieses Projekt auch immer wieder gerne auf Eis gelegt. Zu diesem Zeitpunkt war seine Sprache undeutlich und fehlerhaft. Ich erhoffte mir insgeheim, dass durch das Geigenspiel seine Aussprache besser werden könnte.
    Heute ist unsere Sohn bald 11. Er spielt immer noch leidenschaftlich gerne Geige. Seinen „imaginäreren“ Rucksack wurde in der Zwischenzeit gefüllt mit Wörtern ( Spracherwerbsstörung, Legasthenie, auditive Wahrnehmungsstörung, ADS). Nicht gerade die optimalsten Voraussetzungen um Geige zu lernen.
    Heute bin ich stolz auf unseren Sohn, wie weit er es gebracht hat. Dank auch einem geduldigen, einfühlsamen Lehrer.
    Das fast tägliche Üben zeigt ihm auf, dass man mit Fleiss und Ausdauer sehr weit kommen kann. Noch heute ist das Üben ein Mutter – Sohn Projekt. Notenlesen, Rhythmus ist für ihn zum Teil sehr schwierig. Ihm fällt es dann leichter, wenn ich ihn am Klavier begleite und er die Melodie und den Rhythmus so verinnerlichen kann.
    Seine Fortschritte sind riesig und ganzheitlich. Steigerung der Konzentration, Selbstsicherheit, Ausdauer, geduldig zu sein, geniessen zu können, zu zuhören.
    Früher waren Vortragsstücke von ca. 2 min. Länge schon eine grosse Herausforderung an seine Konzentration. Jetzt spielt er kleine Concertos von knappen 10min. Länge. Natürlich kämpft er immer wieder mit seinem Rucksack. Schwierig für ihn ist das Zusammenspiel in dem Ensemble, weil er seine eigene Geige manchmal nicht hört (ADS).
    Zur Zeit spielt er im Fiedel Max 5 und ist am letzten Satz des Concerto in G-Dur von A. Vivaldi.
    Mein Fazit: Auch wenn die Voraussetzungen nicht immer optimal zu sein scheinen, aber wenn man Ziele vor Augen hat, kann man Berge versetzen. Ich bin froh, dass ich nicht auf die vielen Stimmen gehört habe, die mir rieten mit dem Projekt aufzuhören. Ich bin der festen Überzeugen, dass seine schulischen Leistungen auch dank dem Geigenspiel sich von einer 3 auf eine 2 verbessert haben.

    Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit

    Monica H.

    • Liebe Frau Monica H.,
      vielen Dank für Ihren so schönen Erfahrungsbericht! Ihre so wertvolle und ausdauernde Unterstützung ist das beste, was Sie Ihrem Sohn geben können, völlig unabhängig davon, ob er auf Legasthenie, ADS oder sonstiges diagnostiziert wurde oder nicht. Ich kann Sie nur bestärken in dem, was Sie für Ihr Kind und mit Ihrem Kind tun! Ja, man kann tatsächlich Berge versetzen! Es ist so schön, dass Ihr Sohn sich so gut entwickelt durch das Geigenspiel und vor allem durch Ihre Fürsorge und Ihre „Mitarbeit“ beim Üben zu Hause! Das ist so eine freudige Nachricht! Danke, dass Sie diese Erfahrung mit uns hier teilen!
      Herzliche Grüße und weiterhin so schöne Fortschritte für Ihren Sohn,
      Andrea Holzer-Rhomberg

  2. Liebe Frau Holzer-Romberg,

    vielen Dank für die Darstellung aller Nebenwirkungen. Dem kann ich nur voll zustimmen und es erinnert wieder einmal daran, welche Verantwortung ich als Lehrerin habe, damit ich auch bei meinen Schülerinnen und Schülern für diese Nebenwirkungen sorgen kann.

    Herzliche Grüße
    Irmgard Fliegner

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