Alles Motivation – oder was?
Wie kann ich meine Schüler zum Üben motivieren?
Das ist eine Frage, mit der sich wohl jeder Instrumentalpädagoge immer wieder auseinandersetzt. Auch der beste Unterricht führt erwiesenermaßen nicht zum erwünschten Erfolg, wenn nicht zwischen den meist nur einmal wöchentlich stattfindenden Unterrichtseinheiten auch geübt wird. Wie aber können wir unsere Schüler immer wieder zum Üben motivieren? Was ist Motivation eigentlich?
Motivation
Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, Motivation ist der Antrieb, etwas Bestimmtes zu tun, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen, z. B. wenn ich hungrig bin, esse ich, um ein Sättigungsgefühl zu erreichen.
Intrinsisch motiviert ist jemand, der aus innerem Antrieb heraus etwas tut, z. B. weil er sich am reinen Tun erfreut, weil er sich dabei „im Flow“ fühlt. Extrinsisch motiviert ist jemand, der aufgrund äußerer Anreize handelt. Das kann z. B. eine Belohnung (positive Verstärkung) sein, das kann aber auch Druck oder Angst vor negativen Konsequenzen (negative Verstärkung) sein.
Erfolg ist der beste Motivator!
Nichts ist motivierender als Erfolg! Das Gefühl, nach einer Anstrengung ein Ziel erreicht zu haben, ist sehr befriedigend. So befriedigend, dass es nach Wiederholung verlangt. Es verleiht ein Gefühl von Kompetenz, von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Junge Menschen, die diese Erfahrung ein paar Mal gemacht haben, lernen, dass man Ergebnisse erreichen kann und dass man Probleme lösen kann, wenn man sich anstrengt. Folglich werden sie auch immer wieder anstrengungsbereit sein.
Wie können wir gezielt Erfolgserlebnisse herbeiführen?
Nun stellt sich natürlich die Frage: Welchen Einfluss haben wir als Pädagogen darauf, ob die Schüler erfolgreich sind oder nicht?
Um einem Kind ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen, müssen wir als erstes die Lernschritte so wählen, dass sie für das Kind zu bewältigen sind. Nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern, lautet die Devise.
Im nächsten Schritt müssen wir ihm die richtigen „Werkzeuge“ – damit meine ich glasklare Übe-Anleitungen – mit auf den Weg geben. Diese können übersichtlich in einem Übeplan aufgelistet werden, sodass das Kind sein Übepensum jeden Tag mit einem kleinen Erfolgserlebnis abschließen kann. Schriftliches Festhalten hilft, dass man nichts Wesentliches vergisst, schriftliches Festhalten gibt aber auch ein Feedback über die eigene erbrachte Leistung.
Übeplan
Ein Übeplan sollte an das jeweilige Alter und den Leistungsstand des Schülers angepasst sein. Ein Beispiel für einen Übeplan für Anfänger finden sie hier zum Download. Was für Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die Übe-Motivation Ihrer Schüler? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen!
Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
vielen Dank für Ihre Post. Ich habe den neuen Weihnachtsband gekauft, für die Bratsche, da ich Bratschistin bin. Er ist sehr schön, doch habe ich mir mehr Lieder in B-Tonarten gewünscht. Ich habe immer wieder selbst ein bißchen umgeschrieben, Weihnachtslieder eignen sich so gut, um neue Griffarten zu trainieren oder in den Lagen zu spielen. Ein Weihnachtsliederband, in dem jedes Lied in jeder Griffart steht…. im Moment noch ein Wunsch.
Herzlichen Gruß und alles Gute für das kommende Jahr, Ihre Gabriele Nagy aus Stuttgart.
Liebe Frau Nagy,
das ist eine gute Anregung! Mit dem Weihnachtsband hab ich das Ziel verfolgt, dass auch Anfänger möglichst viele Lieder spielen können. Es wäre ein gutes weiterführendes Ziel, die Kinder diese Lieder in allen Griffarten bzw. Tonarten spielen zu lassen. Ich werde Ihre Anregung aufgreifen. Vielen Dank!