Alle Jahre wieder …
Alle Jahre wieder … ist der Titel eines bei uns sehr bekannten Weihnachtsliedes. Auch bei uns im Instrumentalunterricht kommt alle Jahre wieder das Thema Weihnachtslieder auf. Wenn man seit vielen Jahren unterrichtet, könnte man dieser immer wiederkehrenden Tradition schon überdrüssig werden. Ich erinnere mich an eine Zeit, da wollte ich einfach keine Weihnachtslieder mehr hören!
Das muss aber nicht sein. Man kann auch die Adventzeit, die Zeit der Weihnachtslieder, im Instrumentalunterricht optimal für den Fortschritt der Schüler nutzen und sie gleichzeitig sehr freudvoll für die Kinder und für sich selbst als Lehrperson gestalten.
Alle Jahre wieder ... ein Motivationsschub
Besonders für die jungen Schüler ist es ein Highlight, zum ersten Mal ein Weihnachtslied spielen zu dürfen. Da wird extra fleißig geübt. Es ist schön, die Kinder so motiviert zu erleben. In diese erste „Weihnachtslieder-Phase“, in der vor allem Lieder in D-Dur mit einem Tonumfang bis zu einer Oktave gespielt werden, kann man wunderbar kleine „Fingerfertigkeits-Etüdchen“ im Fünftonraum als Einspielübung einbauen, z. B. um die schnellen Fingerwechsel bei „Lasst uns froh und munter sein …“ vorzubereiten. Ebenso hervorragend eignen sich ein-oktavige Tonleitern mit verschiedenen Rhythmen zum Einspielen. Hier kann man z. B. den punktierten Rhythmus aus „Alle Jahre wieder …“ bereits vorwegnehmen, oder die Synkopen von „Rudolph, the rednosed Reindeer“ trainieren.
Zweite "Weihnachtslieder-Phase"
Sind die Kinder schon etwas weiter auf dem Instrument, können bereits bekannte und gespielte Weihnachtslieder in andere Tonarten transponiert werden. Da kann es durchaus vorkommen, dass man auf eine „neue Griffart“ stößt. Dies ist wiederum ein idealer Zeitpunkt, genau dort „einzuhaken“ und diese neue Griffart mit weiterem Spielmaterial zu erkunden und zu festigen. Kommt ein Kind im Zuge des Transponierens auf eine neue Griffart, ist das viel einleuchtender, als wenn ich ihm erkläre: Wir lernen heute den „dritten Finger hoch“.
Dritte "Weihnachtslieder-Phase"
Können die Kinder bereits alle Griffarten der ersten Lage mühelos spielen, gibt es eine riesige Auswahl an Weihnachtsliedern aus aller Welt, die zum Musizieren einladen. Natürlich sind einige davon sehr bekannt und beliebt, aber es gibt auch einige unbekanntere Kostbarkeiten darunter!
In dieser dritten Phase kann man beginnen, die altbekannten Lieder in höhere Lagen hinauf zu transponieren. Das ist eine sehr lohnende Übung. Das Weihnachtslieder spielen im Instrumentalunterricht kann also durchaus „lehrreich“ sein und Spaß machen.
Qualität der Arrangements
Sie werden sich nun sicher fragen, wie ich aus meinem „Weihnachtslieder-Tief“ wieder herausgekommen bin. Wie kommt es, dass ich heute wieder gerne mit meinen Schülern Weihnachtslieder spiele? Mein ultimativer Tipp: Wählen Sie gute Arrangements aus. Benutzen Sie nicht die Billigst-Weihnachtslieder-Ausgabe mit einer lieblos produzierten Begleit-CD. Suchen Sie sich eine wirklich schöne Ausgabe mit gut gesetzten Stimmen, einem schönen, einfallsreichen Arrangement und – wenn mit CD – mit einer hochwertigen Einspielung. Daran werden Sie lange Freude haben und Ihre Schüler auch!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Freude beim gemeinsamen Musizieren,
Ihre Andrea Holzer-Rhomberg
Was für Erfahrungen haben Sie in Ihrem Unterricht mit Weihnachtsliedern? Spielen Sie sie gerne mit Ihren Schülern? Was für Ausgaben verwenden sie? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen!
Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
Weihnachtslieder im Unterricht sind toll, je nach Lernstufe kann ich sie einsetzen, wie sie oben ja schreiben: Transponiert für bestimmte Griffarten, mit Einbeziehung des Lagenspiels, Einbeziehung des Vibratos, gemeinsames Musizieren und, und, und. Und das tollste: Wenn ein Schüler das ganze Jahr kaum übt: Die Weihnachtslieder übt er und auf die Frage „Womit fangen wir heute an?“ kommt garantiert „Mit den Weihnachtsliedern“!
Ein schöne Adventszeit wünscht Ihnen
Ute Auf dem Hövel
Ja, Weihnachtslieder sind bei vielen Kindern der absolute „Renner“!
Herzliche Grüße,
Andrea Holzer-Rhomberg
Liebe Frau Hölzer Rhomberg,
Danke für Ihre Ehrlichkeit zu schreiben, dass man als LehrerIn auch schon Zeiten erlebt hat, wo man keine Weihnachtslieder mehr hören könnte. Ich kenne es auch.
Gelöst habe ich es so, dass wieder Spass und Freude in diese eigentlich schöne Zeit kommen musste. Also spielen wir zB die 5-Ton-Ubungen und Tonleitern rhythmisch in der Lieblingskekssorte der Kinder. Jeder Finger bekommt also zB ein Vanillekipferl.
Manchmal erzählen die Kinder, was sie zB beim Laternenfest erlebt haben. Auch dieses Erzählte/Erlebte wird dann zum Rhythmus.
Wie Sie schreiben, das Auswählen von gutem und für mich neuem Material war wichtig. Mich interessieren Weihnachtslieder aus aller Welt, die wir dann auch beim Weihnachtskonzert in der Musikschule aufgeführt haben.
Jedes Jahr ist es ein neues Stück neben einem traditionellen, das wiederum für die Kleinen wichtig ist. Da gebe ich Ihnen auch Recht.
Ich danke Ihnen herzlich und wünsche uns Allen eine fröhliche und erlebnisreiche Adventszeit bis Weihnachten.
Elisabeth Reiter aus Graz
Was für eine schöne Idee mit den Rhythmen der Weihnachtskekse! Das muss ich auch gleich ausprobieren!
Herzliche Grüße nach Graz,
Andrea Holzer-Rhomberg
Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bedanken für ihre Weihnachtsliederhefte. Ich habe genügend Zweistimmiges im Schrank angesammelt und habe mich oft gefragt, wie um Himmels Willen die Arrangeure auf ihre zweiten Stimmen gekommen sind! Deshalb war ich wirklich glücklich, als ich Ihre Hefte entdeckt habe. Und eben auch noch kompatibel mit Bratsche und Cello.
Herzliche Grüße
Irmgard Fliegner
Vielen Dank, Frau Fliegner! Ja, es war mir ein Anliegen, dass die Ausgaben kompatibel sind, sodass auch Geschwister, die unterschiedliche Streichinstrumente spielen, zusammen musizieren können!
Herzliche Grüße,
Andrea Holzer-Rhomberg
Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
ja das Weihnachtsliederheft ist „Gold“ wert.Die Anfänger können die Easy-Stimme spielen und es klingt schon weihnachtlich. Schüler,die nicht so oft üben, üben jetzt doch damit die Weihnachtslieder klappen und sie gemeinsam gespielt werden können.Sie sind dann stolz,wenn sie das jetzt gut spielen können.
Fortgeschrittenere Schüler spielen auch mal über das Adventswochenende zuhause „alle“Lieder vom Weihnachtsheft !!.Ein ,zwei Stücke spielen wir auch im Unterricht.
Das Heft ist sehr beliebt.
Viele Grüße Birgit Rehn-Wanninger
Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass das Weihnachtsliederheft so gut bei den Kindern ankommt!
Liebe Grüße,
Andrea Holzer-Rhomberg