Die „Quallenübung“ für einen geschmeidigen Bogenstrich
Was hat denn eine Qualle mit dem Bogenstrich zu tun, werden Sie sich jetzt wohl fragen? Es gibt da eine Übung, die erinnert sehr an die Fortbewegungsart einer Qualle. Diese Übung soll die Beweglichkeit der Finger beim Streichen bewusst machen und trainieren. Um auf dem Streichinstrument einen schönen Klang zu produzieren, müssen die Finger der Bogenhand flexibel sein und während des Streichens auch flexibel bleiben. Die Kinder sollen durch diese Übung ein Gefühl für die feinen kleinen Bewegungen der Finger beim Streichen bekommen.
Quallenübung
Um anschaulich zu machen, was mit der Quallenübung gemeint ist, habe ich für Sie ein kurzes Video aufgenommen:
Zuerst führen wir die Übung ohne Instrument aus. Die Finger sollen sich beugen und dann wieder ganz entspannt nach unten hängen. Diese Bewegung – beugen und locker lassen – führen wir mehrmals hintereinander aus. Im nächsten Schritt üben wir diesen Wechsel von „beugen und locker lassen“ mit dem Bogen in der Hand. Das ist für Kinder gar nicht so einfach: Der Bogen sollte stabil gehalten werden, aber die Finger sollten trotzdem beweglich bleiben. Bei jüngeren Kindern kann es durchaus Sinn machen, dies zuerst mit einem Bleistift zu üben. Erst wenn sie die Übung problemlos mit dem Stift ausführen können, sollen sie zum Bogen wechseln.
Bogenstrich mit „Quallenbewegung“
Nun streichen wir auf einer leeren Saite führen und bei jedem Bogenstrich mindestens zwei Mal diese „Quallenbewegung“ aus. Dies wiederholen wir auf jeder Saite mehrmals, bis die Bewegungen ganz geschmeidig sind. Im Anschluss daran üben wir den geschmeidigen Bogenwechsel, der für Anfänger und leicht fortgeschrittene Spieler immer wieder eine gewisse Herausforderung darstellt.
Tägliches Training
Diese kleine Übung sollten die Kinder über eine gewisse Zeit hinweg täglich wiederholen. So können die Bewegungsabläufe tief im Bewegungsgedächtnis verankert werden. Das Ziel ist, dass diese Bewegungen dann wie „automatisch“ bei jedem Bogenstrich ausgeführt werden. Sie passen sich ganz genau dem Bogenstrich an. Man kann damit das „Eintauchen“ des Bogens in die Saite – die Übertragung des Armgewichts auf den Bogen – regulieren. Durch die Geschmeidigkeit der Bewegungen gehören unschöne Kratzgeräusche beim Bogenwechsel der Vergangenheit an. Der Ton gewinnt an Qualität.
Wie üben Sie mit Ihren Schülern den geschmeidigen Bogenstrich? Haben Sie vielleicht ein paar Geheimtipps auf Lager? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen!
Herzlichst,
Ihre Andrea Holzer-Rhomberg
Liebe Andrea Holzer -Rhomberg!
Die Videos sind so anschaulich, das finde ich prima.
Die Quallenübung habe ich auch schon mit meinen Schülern gemacht, auch so, wie Sie sie beschreiben.
Allerdings finde ich den Hinweis, jeden Tag das zu trainieren, um es im Bewegungsgedächtnis zu verankern entscheidend!
Vielen Dank!