Eine sehr effektive Übung: Intervall-Lagenwechsel
Heute – im zweiten Video dieser Reihe – geht es weiter mit den Basisübungen für eine gute Lagenwechsel-Technik. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen die Intervall-Lagenwechsel vorstellen. Voraussetzung für die Ausführung dieser Übung ist, dass die Schüler die Intervalle kennen, sie innerlich „vorhören“ und selbstverständlich auch benennen können.
Intervall-Lagenwechsel sind nicht nur eine sehr effektive Übung für einen geschmeidigen und klaren Lagenwechsel auf dem Streichinstrument, sondern auch ein hervorragendes Training zur Schulung des Gehörs.
Den Text dieses Filmbeitrages (für jene unter Ihnen, denen ein Text zum Lesen lieber ist) finden Sie wieder unter dem Video.
Im letzten Video habe ich Ihnen die Ein-Finger-Tonleiter als eine wichtige Basisübung für Lagenwechsel vorgestellt. Im heutigen Video geht es darum, aus diesen Tonleitern heraus die Intervalle zu erschließen, und zwar „praktisch“ am Instrument. Ich beginne erst einmal mit den Intervallen einer Dur-Tonleiter.
Die Intervalle einer Dur-Tonleiter
Als erstes spielen wir die Intervalle der bereits bekannten B-Dur Tonleiter innerhalb der 1. Lage. Als nächstes werden diese Intervalle auch gesungen (am besten mit Solmisationssilben) und mit Namen benannt: große Sekund, große Terz, reine Quart, usw.
Es empfiehlt sich, die Intervalle so oft zu hören, zu singen und zu spielen, bis sich die Kinder die Tonfolgen innerlich gut vorstellen können.
Wenn das gut funktioniert, werden die Intervalle wieder alle mit einem Finger auf einer Saite gespielt. Wir beginnen mit dem 1. Finger. Jedes Intervall wird mehrmals wiederholt, bis der Lagenwechsel geschmeidig funktioniert.
Verschiedene Tonarten
Anschließend werden die Intervalle der C-Dur Tonleiter mit dem 2. Finger gespielt, dann die Intervalle der D-Dur Tonleiter mit dem 3. Finger und schließlich die Intervalle der E-Dur Tonleiter mit dem 4. Finger.
Selbstverständlich kann man auch von verschiedenen Lagen aus starten, z. B. vom 1. Finger in der 3. Lage auf der A-Saite aus. Oder mit dem 2. Finger von der 4. Lage aus. Man kann diese Übung mit jedem Finger und von jeder Lage aus starten. Somit bietet das Üben der Intervall-Lagenwechsel immer wieder neue Herausforderungen. Um die Kinder am Anfang nicht zu überfordern, kann man erst einmal die Intervalle nur bis zur Quarte oder bis zur Quinte spielen lassen und dann nach und nach die anderen Intervalle dazu nehmen. Die „Quantität“ dieser Übung können Sie auf jedes Kind persönlich abstimmen.
Ein gut funktionierender Lagenwechsel mit einem Finger ist die beste Voraussetzung für den Lagenwechsel mit verschiedenen Fingern.
Auf diese Art von Lagenwechsel werde ich im dritten Video dieser Reihe eingehen.
Was haben Sie für Erfahrungen mit Lagenwechsel-Übungen? Welche Übungen geben Sie Ihren Schülern? Haben Sie vielleicht einen „Geheimtipp“? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.
Herzlichst,
Ihre Andrea Holzer-Rhomberg
Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
ganz herzlichen Dank für die immer so wertvollen Anregungen zum Auftakt einer jeden Unterrichtswoche!
So gerne werde ich die Idee aufgreifen und meine Schüler in dieser Woche die Ein-Finger-Tonleitern üben lassen.
Am Wochenende saß ich mit mehreren Kolleginnen zusammen, von denen eine ganze Reihe von Ihren wöchentlichen Newsletters schwärmten. Das möchte ich Ihnen gerne berichten, da Sie vielleicht gar nicht immer erfahren, wieviele Kollegen Ihre zahlreichen Anregungen so sehr schätzen!
Da Sie nach Lagenwechsel-Übungen fragen:
Sehr hilfreich ist für die Schüler die Ihnen bestimmt bekannte „Golfball-Übung“:
Die Schüler stellen sich an der Stelle des Zieltones ein Loch vor, dann rollt der Ball bzw. fährt der Finger ganz locker auf der Oberfläche der Saite Richtung Zielloch und fällt bei Erreichen des Zieltones in das Loch hinein.
In Vorfreude auf den nächsten Sonntag-Abend-Newsletter grüßt Sie ganz herzlich
Simone Burger-Michielsen
Liebe Frau Burger-Michielsen,
vielen Dank für Ihr so positives Feedback! Das freut mich sehr!
Ihre Golfball-Übung finde ich übrigens ganz hervorragend! Da müssen die Schüler mental ganz bei der Sache sein. Und es zeigt sich wieder einmal ganz klar: Man muss, wenn man auf den Weg geht, sehr genau das Ziel vor Augen haben, um dieses zu erreichen. Dies gilt in diesem Fall auch für den „Weg“auf dem Griffbrett. Vielen Dank, dass Sie diese Übung hier im Blog mit uns teilen!
Ganz herzliche Grüße,
Andrea Holzer-Rhomberg