Musizierfreude in den Sommerferien
Mit Riesenschritten geht es nun dem Ende des Schuljahres entgegen. Nun stellt sich für uns Instrumental-Pädagogen wieder die Frage: Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Schüler ihre Musizierfreude in den Sommerferien nicht verlieren? Die Motivation über so eine lange unterrichtsfreie Zeit aufrecht zu erhalten, ist keine leichte Aufgabe.
Das heißt natürlich nicht, dass man immer und überall, also auch in der prallen Sonne am Meeresstrand die Geige auspacken und üben soll, das versteht sich von selbst. Aber neun Wochen lang das Instrument gar nicht anrühren? Das wäre auch nicht gut. Hier deshalb ein paar Gedanken, wie man die Kinder auch durch den Sommer hindurch zum Musizieren animieren kann.
Sommerkurse und Musikcamps
Die beste Möglichkeit, die kindliche Musizierfreude zu stärken und zu fördern, sind Sommer-Musik-Camps und Kurse. Dort lernen die musikbegeisterten Kinder Gleichgesinnte kennen und können gemeinsam musizieren. Das ist vor allem in diesem Sommer besonders relevant, da wir doch alle in den letzten Monaten dieses gemeinsame Musizieren sehr vermisst haben. Wie schön, dass nun doch einige der Kurse und Camps – natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsregeln – durchgeführt werden können!
Zusammen musizieren kann man aber auch in der Familie. Meist spielt ja nicht nur ein Kind ein Instrument, auch Geschwister und Eltern oder Großeltern sind oft routinierte Musizierpartner mit viel Musizierfreude!
Passendes Programm vorbereiten
Da Kinder gerne ansprechende, lustige, Musikstücke spielen, empfiehlt es sich, sie mit genügend Spielliteratur über den Sommer zu versorgen. Wenn ein Kind die Geige auspackt, spielt es wahrscheinlich lieber ein hübsches Musikstück als irgendwelche technischen Übungen. Es gibt aber auch Etüden, die sehr hübsch klingen!
Manche Kinder, besonders sehr junge, fühlen sich eventuell „overwhelmed“, wenn sie in der letzten Geigenstunde vor den Sommerferien gleich fünf oder mehr neue Stücke vorgesetzt bekommen. In diesem Fall könnte man auch so vorgehen:
Video-Feedback anbieten
Wenn das Kind ein Musikstück geübt hat, darf es dem Lehrer ein Video davon schicken. Anschließend bekommt es vom Lehrer einen kurzen, motivierenden Kommentar und ein neues Musikstück zugeschickt. Das muss natürlich nicht wöchentlich sein, einfach je nach Bedarf. Das erfordert nicht viel Zeit und Arbeit für den Lehrer, erhält aber den Kontakt und die Übe-Motivation aufrecht. Man kann noch vor Semesterschluss einfach die geplanten Musikstücke für jedes Kind in einen Ordner am PC legen, bzw. sich die Nummern der geplanten Stücke aus dem Buch des Schülers notieren. Es kostet dann nicht mehr als eine kleine E-Mail, um die Musizierfreude aufrecht zu erhalten!
Kurze Online-Sessions zwischendurch
Eine weitere Variante wären kurze Online-Sessions. Einmal pro Monat ein kurzes „Treffen“ für ein paar Übetipps oder ein lustiges Rhythmusspiel – sei es auch nur für zehn Minuten – kann ungeheuer motivierend auf die jungen Schüler wirken!
Wie viel Engagement man in die „Sommerbetreuung“ seiner Schützlinge hineinsteckt, bleibt natürlich jedem selber überlassen. Es ist ja auch abhängig vom Alter und von der Persönlichkeit der Schüler. Manche jungen Musiker sind glücklich und bestens versorgt, wenn sie einen „Stapel“ neuer Noten bekommen. Andere wiederum brauchen zwischendurch manchmal einen kleinen „Anstupser“, haben dann aber nicht minder Freude am Musizieren!
Im Vorfeld abklären
Nicht jede Art von „Sommerbetreuung“ passt für jedes Kind bzw. für jede Lehrperson gleich gut. Am besten ist es, man bespricht das in den letzten Unterrichtsstunden vor den Ferien mit jedem Schüler persönlich.
Eigene Musizierfreude
Nebst einer moderaten Sommerbetreuung der Schüler soll die Sommerpause ja vor allem auch einen Erholungswert für den Lehrer bieten. Dieses Schuljahr hat uns vor besondere Herausforderungen gestellt, die vielen von uns einiges an Kraft abverlangt haben.
Außerdem freuen wir uns wahrscheinlich auch alle über Möglichkeiten zum Pflegen der eigenen Musizierfreude! Wie schön ist es doch, wieder gemeinsam mit anderen „live“ musizieren zu können! Nach diesen Monaten der „Abstinenz“ werden wir das wohl alle sehr zu schätzen wissen!
Wie bereiten Sie sich auf die kommenden Sommerwochen vor? Was haben Sie für „musikalische Aktivitäten“ für sich selbst und für Ihre Schüler geplant? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen!
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