
Suchen Sie auch manchmal verzweifelt nach einer bestimmten Ausgabe eines Musikstückes, die Sie doch erst kürzlich noch in Ihren Händen hielten? Sie durchsuchen stapelweise Noten und genau diese eine Ausgabe ist wie vom Erdboden verschluckt? In solchen Momenten wünscht man sich eine schöne Ordnung im Notenschrank, ähnlich wie in einer öffentlichen Bibliothek, wo man – wenn man Titel und Autor kennt – die gewünschte Ausgabe mit einem Griff aus dem richtigen Regal herausnehmen kann.
Ja, das ist so eine Sache mit der Ordnung im Notenschrank. Nach welchen Kriterien soll man die Noten einordnen? Es gibt so viele Möglichkeiten. Man könnte alles alphabetisch nach den Namen der Komponisten ordnen, man könnte die Noten einteilen in Kategorien wie Etüden, Konzerte, Sonaten, … Ich denke, man sollte für sich ein System auswählen, mit dem man persönlich gut arbeiten kann.
System festlegen
Nach längeren Überlegungen habe ich vor Jahren für meine Notenbibliothek folgendes System festgelegt:
Unterteilung in Kategorien:
- Spieltechnik (Sevcik, Schradiek, …),
- Etüden für Violine
- Etüden für Viola
- Violinliteratur
- Violaliteratur
- Orchesterliteratur
- Kammermusikliteratur
- Sammelbände
Innerhalb dieser Kategorien habe ich alles alphabetisch nach Komponistennamen bzw. nach den Namen der Herausgeber geordnet. Anschließend habe ich diese Kategorien im Schrank bestimmten Regalen zugeordnet, sodass ich sofort weiß, in welchem Regal ich suchen muss. Weiters habe ich Stehordner besorgt, diese alphabetisch gekennzeichnet und die alphabetisch geordneten Noten in die entsprechenden Ordner hineingestellt. So habe ich einen wesentlich schnelleren Zugriff auf meine Noten, als wenn ich immer ganze Stapel durchsuchen müsste. Das erfordert natürlich, dass ich die Noten nach Gebrauch auch wieder in die richtigen Stehordner einordne. Es ist zwar mit einem gewissen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden, die Noten nach so einem System zu ordnen, aber wenn man die Sortier-Arbeit einmal erledigt hat, möchte man diese Ordnung nicht mehr missen. Es lohnt sich definitiv.
Noten ausleihen
Nun kommt die nächste Frage: Wie organisiere ich das Ausleihen von Noten? Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal jemandem Noten geborgt, in „Notfällen“ geschieht das auch schon mal schnell „zwischen Tür und Angel“. Da ist auch nichts dagegen einzuwenden. Aber – einige Zeit später sucht man oft genau diese Noten und stellt fest, sie sind nicht da. Ach ja, ich hab sie ja jemandem geborgt – aber wem???? Kennen Sie das auch? Ist es Ihnen auch schon so ergangen?
Auch hier erweist es sich als sehr praktisch, eine kleine Liste zu führen, in die man schnell und unkompliziert eintragen kann, wem man wann was geborgt hat, und auch wann es wieder zurückgegeben worden ist. Sonst verliert man schnell den Überblick und muss sich unter Umständen gewisse Noten-Ausgaben zwei- oder gar dreimal kaufen.
Das gilt alles für „physische“ Noten-Ausgaben, bei digitalen Noten ist das Ordnen wesentlich einfacher. Diese muss man nur im Computer bestimmten Ordnern bzw. Unterordnern zuweisen. Da kann man sich auch eine Menge Platz sparen. Bei den heutigen Tablets – es gibt auch extra großformatige für Noten – und einer entsprechenden App muss man sich die Noten nicht einmal mehr ausdrucken, sondern kann sie vom Bildschirm lesen. Ob es eines Tages soweit kommt, dass man überhaupt nicht mehr aus gedruckten Noten spielt, weiß ich nicht. Ich kann es mir nur schwer vorstellen. Eine schöne gedruckte Noten-Ausgabe ist und bleibt doch etwas ganz Besonderes! Für mich jedenfalls.
Wie halten Sie Ordnung in Ihren Noten? Haben Sie ein bestimmtes System, das gut funktioniert? Oder haben Sie bereits Ihre Noten alle digital immer bei sich? Welche Erfahrungen haben Sie damit? Bitte fühlen Sie sich frei, es in den Kommentar zu schreiben!
Herzlichst,
Ihre Andrea Holzer-Rhomberg
Die Einteilung finde ich sehr gut. Ich finde es außerdem noch praktisch für meine Geigenanfänger 3 Boxen zu haben: 1. leere-Saiten-Stücke und einfache erste Griffart-Hefte 2. verschiedene Griffarten bei einfachen Stücken 3. alle Griffarten, Blattspielstücke und erstes Lagenspiel.
Liebe Frau König,
die Idee mit den 3 Boxen für die Geigenanfänger gefällt mir sehr gut! Danke!
Gruß,
Andrea Holzer-Rhomberg
Guten Morgen!
Können Sie eine App empfehlen, mit der man Noten gut am Tablett lesen kann?
LG Marianne
Liebe Marianne,
es gibt eine App, die Heißt „MobileSheets“ von Zubersoft, einmal eine Free-Version und eine Pro-Version, Kostenpunk um die 14 €. Diese App ist aber nur für Android-Geräte. Dann gibt es natürlich die Noten-App des Musikverlages Henle. Das sind die ersten, die mir einfallen. Hilft Ihnen das weiter? Dieses Thema muss ich einmal genauer recherchieren!
Liebe Grüße,
Andrea
Ich habe alle meine Noten durchnummeriert und eine excel-Tabelle mit Komponist, Titel, Besetzung und Kategorie (Schüler, Technik, Kammermusik, Repertoire, usw.) gemacht. Im Excel kann ich mit den verschiedenen Filtern alles finden, was ich brauche und die Tabelle, z.B. nach Komponisten, Nummern oder Besetzung sortiert ausdrucken. Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid,
das ist eine hervorragende Idee mit der Excel-Tabelle. Vielen Dank, das kann ich nur bestätigen und weiterempfehlen!
Herzliche Grüße,
Andrea