Kommentare

Von der Lust am Lernen — 2 Kommentare

  1. Guten Abend,

    bei Anfängern, die sehr kleine Instrumentalstücke spielen, mache ich z.B. den Vorschlag, sie mit ganz verschiedenen „Überschriften“ zu spielen: müde, gelangweilt, fröhlich, rasend, voller Freude, wie im Nebel, ganz aus der Ferne, wütend… Das macht sehr viel Spaß und die Kinder erleben so z.B. ganz verschiedene Möglichkeiten des Bogens.

    Das Schlimmste finde ich, wenn ein Stück runtergenudelt wird und so richtig langweilig klingt. Ich stelle gerne Fragen wie: „Wenn das eine Geschichte oder ein Theaterstück wäre, wie viele Personen spielen mit?“ Dazu ist es natürlich nötig, dass ich selber auch schon eine Idee habe. Da ergeben sich manchmal richtig nette Gespräche. Wichtig finde ich letztendlich, dass der Schüler SEINE Idee umsetzt, auch wenn ich mich von meiner eventuell verabschieden muss.

    Oder ich selbst spiele von einem Stück eine langweilige und eine spannendere Fassung vor, damit sie selber Ideen kriegen.

    Mein Ehrgeiz ist es, immer noch mehr rauszukitzeln : „Das gefällt mir gut, wie du es spielst und jetzt lass uns versuchen, ob du es noch deutlicher machen kannst. Ich zeige dir, wie du noch lauter/leiser spielen kannst und es trotzdem noch schön klingt.“

    Leider erst vor Kurzem habe ich das wunderbare „Israeli Concertino“ von George Perlman entdeckt. Ein tolles Stück, finde ich. Meine Schülerin, mit der ich es gerade erarbeite, hat z.T. andere Vorstellungen von der Dynamik. Ich habe sie gefragt: „Du weißt, dass da eine andere Angabe steht. Spielst du es zufällig anders oder weil es dir so besser gefällt?“ Sie hat es bewusst anders gespielt. Ich finde, das muss nicht nur erlaubt sein, sondern was gibt es für uns als Lehrer Schöneres, wenn unsere Schüler sich eigene Gedanken machen!

    • Liebe Frau Fliegner,
      vielen Dank für Ihre wieder einmal so wertvollen Tipps! Aus Ihren Kommentaren spricht eine große Begeisterung für’s Unterrichten und ein großes Einfühlungsvermögen in Ihre jungen Schüler!
      Herzliche Grüße,
      Andrea Holzer-Rhomberg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>